...oder wie gelingt eine Zuammenführung von Katzen
Katzen sind als Säugetiere durchaus soziale Geschöpfe, allerdings mit teils großen individuellen Unterschieden. Nicht zuletzt bedingt durch die Erfahrungen in den frühen sensiblen Phasen. Gesellig sind hingegen nicht alle Katzen. Zudem sind ihre Toleranzen das Revier zu teilen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die Annäherung zwischen zwei einander bis dato fremden Katzen kann freundlich, neutral oder aggressiv bestimmt sein. Da wir Katzen nach ihren Distanzregeln agieren lassen müssen, ist eine langsame Annäherung bei dem Zusammengewöhnen zu bevorzugen.
Wählt man eine Katze als zukünftiges Haustier, sollte man zwei Katzen zu sich nehmen, wobei die Geschlechtsunterschiede berücksichtigt werden sollten:
→ Man tut gut daran, zwei gleichgeschlechtliche Tiere auszuwählen. Kater und Kätzin zeigen bereits früh ihr unterschiedliches Spielverhalten. Die von den Katern bevorzugten Kampfspiele bedeuten für Kätzinnen überwiegend Stress. Weibliche Tiere bevorzugen Objektspiele und zeigen vermehrt affiliatives Verhalten. Allerdings lehrte mich die Praxis auch hier, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.
→ Auch altersmäßig sollten die Tiere zusammenpassen. Eine alte Katze ist mit einem Jungspund schlicht überfordert. Wenn die alte Katze immer alleine gelebt hat, dann sollte man dies auch so beibehalten. Ist eine Partnerkatze verstorben, so sollte man der Katze eine Trauerphase von etwa 6 Wochen gewähren. Ist sie bereits älter und man möchte wieder eine Katze dazu nehmen, dann entweder ein etwas jüngeres Tier oder ein Pärchen von zwei Jungtieren. Diese beschäftigen sich mit etwas Glück miteinander und lassen das Alttier in Ruhe. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
→ Zudem sollte man darauf achten, wie selbstbewusst die Katze ist und beobachten, ob Mobbing stattfindet. Mobbing bedeutet Dauerstress und Psychosomatische Erkrankungen (etwa Magen-Darmerkrankungen wie Gastritis, Blasenentzündungen....) können die Folge sein.
→ Manche Rassen passen besser zueinander und manchmal sogar gleiche Farben.
Als vorbereitende Maßnahme VOR dem ersten direkten Zusammentreffen, ist der Austausch der Katzengerüche zu empfehlen. Einerseits durch das Tauschen der jeweiligen Katzendecken und andererseits der direkte Pheromonaustausch zur Unterstützung eines einheitlichen Sippen-, Gruppengeruchs unter den Katzen. Die Katzendecken beinhalten nicht nur den Duft der freundlichen Gesichtpheromone und werden mit einigen Leckerbissen gereicht. Um den Sippengeruch herzustellen, wischt man die beiden Stubentiger (bei mehreren Katzen eine nach der anderen) abwechselnd an den Backen, am Kinn, an den Mundwinkeln, auf der Stirn... mit je einem Baumwolltuch ab. Dort sitzen die Drüsen für die freundlichen Gesichtspheromone. Danach legt man das jeweils mit Pheromonen getränkte Tuch in das Zimmer der anderen Katze und unmittelbar daneben ein paar Futterbrocken. Auf diese Weise sollen positive Assoziation mit dem von uns hergestellten Gruppengeruch erwachsen. Der Mensch fungiert sozusagen als sozialer Vermittler. Eine Rolle, die gemeinhin eine Katze in der Gruppe übernimmt (inklusive des Geruchs der Menschen). Denn, wer nicht diesen Gruppengeruch trägt, gilt als fremd. Feliway Pheromonstecker vermitteln als Diffuser zusätzlich ein allgemeinses Wohlfühlgefühl. Da die Katzen den Takt vorgeben wie rasch wir vorgehen können, ist es in beiden Fällen ratsam, gut auf die Reaktionen der Miezen zu achten und sich daran zu orientieren.
Hunde sind als Rudeltiere hoch soziale Lebewesen. Für den Hund gibt es kein richtig oder falsch. Verhalten funktioniert oder funktioniert eben nicht. Ist sicher oder gefährlich. War der Hund mit seinem Verhalten erfolgreich, wird er es wieder anwenden, lernfähig wie er ist. Der Situation angemessen aggressives Verhalten ist normal, ist Kommunikation und keinesfalls gleich als pathologisch zu werten. Das bedeutet nicht, dass es immer zu akzeptieren ist. Vehalten muss immer im Gesamtkontext und im Wechselspiel von Anlage und Umwelt betrachtet werden. Was war vorher?
"Wohl gibt es Aggression ohne Liebe, aber keine Liebe ohne Aggression." (Konrad Lorenz)
Wir wollen hier nichts schön reden. Es gibt Hunde, die mit aggressivem Verhalten sehr erfolgreich waren oder kleine Kämpfernaturen sind und sich daher weiterhin aggressiv verhalten. Wir unterscheiden zwischen defensiv und offensiv aggressivem Verhalten. Hier gebe ich nur einen kurzen Einblick in einen möglichen Kommunikationsverlauf bei einer Begegnung mit defensiv aggressivem Charakter und dem Ziel der Distanzvergrößerung zum Auslöser.
1) Beruhigungssignale dienen einerseits der Vermeidung einer als bedrohlich wahrgenommenen Situation bis hin zur Vermeidung einer möglichen aggressiven Auseinandersetzung. Andererseits setzen Hunde diese ebenfalls ein um sich selbst in bestimmten Situationen eine Art innere Beruhigung zu verschaffen, etwa indem er sich über seine Nase leckt. In der Kommunikation mit anderen Hunden signalisiert der Hund dem Gegenüber seine friedlichen Absichten oder dass er bitte in Ruhe gelassen werden möchte. Das heißt nicht, dass alle Hunde dies respektieren. Beispiele für Beruhigungs- oder sogenannte Beschwichtigungssignale sind Abwenden des Kopfes oder des gesamten Körpers; Blickkontakt abbrechen; Hinsetzen oder Hinlegen; sich langsam bewegen; sich dem anderen Hund in einem Bogen nähern (höfliches Hundeverhalten), sich über die Nase lecken.
Half dies alles nichts, ist Flucht nicht möglich und fühlt sich der Hund weiterhin in einer für ihn subjektiv erlebten gefährlichen, bedrohlichen Situation, folgt meist die nächste Stufe zur Distanzvergrößerung:
2) Drohverhalten dient ebenfalls der Kommunikation und ist ernst zu nehmen, egal ob defensiver oder offensiver Natur. Drohsignale dienen dem Hund die Distanz zum Auslöser zu wahren oder zu vergrößern. Er sagt auf gut Deutsch: „Bleib wo Du bist!“ „Komm mir nicht zu nahe!“ „Verzupf Dich!“ oder auch „Das ist meins!“ - bei Ressourcenverteidigung (eigenes Kapitel). Es gibt grosse individuelle Unterschiede beim Durchlaufen des Drohverhaltens, die unter anderem von der Reizschwelle und der Impulskontrolle des Hundes abhängig sind.
Kennen wir sie wirklich, unsere Samtpfote? Sicher ist, in der Beliebtheitsskala der Haustiere hat sie den Hund abgelöst. Warum? Nun, vielleicht haben wir ihr nach Unabhängigkeit strebendes Verhalten zu schätzen gelernt. Obgleich wir Unterschiede zwischen Katzen bei reiner Wohnungshaltung und Katzen mit Freigang beobachten können. Der Stubentiger ohne Freigang bindet sich oft enger an den Menschen. Seine Umwelt ist eingeschränkter und reizärmer, was bei einem Raubtier wie der Katze nicht zu unterschätzen ist.
Katzen sind durchaus soziale Geschöpfe, wenn auch nicht immer sehr gesellig. Hier gibt es große individuelle Unterschiede. Sie geht als Einzeljäger auf die Pirsch, bei der Kleinheit ihrer Beute auch eindeutig sinnvoll. Daher spricht man gemeinhin von der Katze als Einzelgänger. Hier ist es angebracht zu differenzieren: JA, es gibt diese Stubentiger, die ihr Leben lieber ohne weiter kätzische Gesellschaft verbringen. Ebenso finden sich enge Katzenfreundschaften mit viel Zusammenkuscheln und ihrem "nose-to-nose" Begrüssungszeremoniell. Mit anderen Worten: Katzen sind durchaus sozial, allerdings nicht immer gesellig und das spiegelt sich in ihrem Verhalten dem Artgenossen gegenüber unmissverständlich wider. Sie können Freundschaften schließen, sofern die Sympathie stimmt und sie gewillt sind. Wir wissen, sie haben ihren eigenen Kopf.
Junge Kater werden in der Pubertät von ihren Müttern aus der Gruppe vertrieben. Dieses Verhalten verhindert Inzucht und ist daher äußerst sinnvoll. Häufig finden sich solch junge Kater zu Bruderschaften zusammen. Von Kätzinnen ist bekannt, dass sie sich gerne zu Matriarchaten zusammen schließen und oftmals gemeinsam ihre Kitten großzuziehen.
Ebenso sind unter wildlebenden oder verwilderten Katzen Zusammenkünfte zu beobachten, sofern das Nahrungsangebot ausreichend ist. Auch im Mehrkatzenhaushalt bilden sich unter manchen Katzen Freundschaften und bei anderen wiederum handelt es sich mehr um Art Wohngemeinschaften, bei denen man einander lieber aus dem Wege geht. Eine Katze läßt sich nicht so einfach eine neuen x-beliebigen Freund vor die Nase setzen. Sonst hagelt es ordentlich Protest und Probleme sind vorprogrammiert.
Stress ist Teil unser aller Leben. Auch das Wildtier erlebt Stress, wenn es vor einem Raubtier flüchtet. Diese Situation beschreibt eine akute Stresssituation im Gegensatz zu chronischem Stress. Es hängt vom Ausmaß, der Intensität und der Dauer ab, ob wir von positivem oder negativem Stress sprechen. Vereinfacht ausgedrückt versetzen Stresshormone den Organismus in eine höhere Aufmerksamkeitsstufe. Diese sichert dem Wildtier durch einen raschen Fluchtmechanismus das Überleben. Aber auch Hunger bedeutet Stress und motiviert den Organismus zur Futtersuche. Stress ist daher nicht grundsätzlich schlecht oder ungesund. Die Fragen richten sich eher auf das Ausmass des Stresses und WIE das Lebewesen gelernt hat mit Stress umzugehen?
Wie wir Menschen sind auch unsere Hunde und Katzen unterschiedlich "stressanfällig". Die Ursachen sind vielfältig. Die genetische Disposition spielt hier ebenso eine Rolle wie die Umwelterfahrungen. Wuchsen Hund oder Katze sehr reizarm auf, werden später viel mehr Alltagsdinge Stress bereiten. Erlebten sie in den Frühprägephasen traumatische Erfahrungen, neigen sie oft zu einem grundsätzlich höheren Erregungsniveau, eventuell zu vermehrter Unruhe und sind meist stressanfälliger. Auch die Erfahrungen im Mutterleib spielen eine Rolle. Vergleicht man einen Welpen von einem guten Züchter mit einem Welpen, der zu früh von der Mutter weg kam und bereits als Welpe Schlimmes erfahren musste, sieht und spürt man sofort die großen Unterschiede. Das Urvertrauen eines gesunden Welpen mit einer gesunden Mutter ist einzigartig und bietet die beste Ausgangslage für das weitere Leben. Ohne Urvertrauen ist die Welt immer besser mit Vorsicht zu genießen! So ungefähr dürfen wir uns das vorstellen. ABER, wir können viel ausgleichen. Auch Tiere lernen ihre Leben lang, auch wenn es individuelle Unterschiede gibt. Je mehr unsere Katzen und Hunde lernen, desto leichter können sie sich auf neue Situationen einstellen. Zudem können wir ihnen helfen, mit stressvollen Situationen umzugehen. Viele unserer Katzen und Hunde sprechen zur Unterstützung bei vermehrter Unruhe auf Bachblüten positiv an. Diese Blütenessenzen schaffen eine Art Harmonisierung und damit eine bessere Grundlage für erfolgreiches Lernen. In akuten Stresssituationen haben sich Bachblüten-Notfallstropfen bewährt.
Trennungsstress ist nur eine Stressform von vielen. Eine Ursache ist die zu große soziale Abhängigkeit des Hundes von uns und die damit verbundene Unsicherheit. Es ist sehr wichtig, dem Hund eine gewisse Selbständigkeit und vor allem soziale Sicherheit lernen zu lassen. Bindung ist wichtig, aber sie sollte nicht zu stark sein. Es soll keine lebensbedrohende Situation für den Hund werden, wenn sein Mensch nicht bei ihm ist. In solch extremen Fällen spricht man von einer trennungsbedingten Angststörung. Als begleitende Unterstützung in der Therapie leisten Bachblüten oft gute Dienste.
Lärm, Krach, Unruhe – dies alles verursacht auch bei unseren Haustieren Stress! Stresshormone müssen vom Organismus erst wieder abgebaut werden. Daher sind Ruhephasen sehr wichtig! Nach einer Hundeausstellung zum Beispiel, benötigt ein Hund ungefähr zwei bis drei Tage zum Abbau der Stresshormone.
Stadtleben bedeutet auch häufig Stress für Hunde. Daher sollten wir mit ihnen viel in den Wald, ins Grüne fahren. Kinder können auch Stress bedeuten. Mit anderen Worten müssen wir immer darauf achten, dass unsere Haustiere die Möglichkeit für Rückzug und Ruhephasen haben. Kauen entspannt! Bevor sich der Junghund selbst etwas zum Kauen sucht, können wie ihm etwas anbieten und ihm helfen.
Das Thema Kind und Haustier liegt mir sehr am Herzen. Wenn Hunde oder Katzen ohne Kinder aufwuchsen, keine Sozialisation auf Kinder erfuhren, kann es im Erwachsenenalter Probleme mit Kindern haben. Kinder wirken insbesondere auf Hunde und Katzen rasch unberechenbar und verursachen nicht selten Emotionen der Angst oder zumindest Stress. Auch hier ist viel Geduld für die Erziehung und im Verhaltenstraining durch den erwachsenen Tierhalter gefordert. Das Tier ist ein Tier und wird sich immer wie ein Tier verhalten! Kleinkind und Hund dürfen wir Erwachsenen NIE unbeaufsichtigt lassen!! Der BESTE Hund ist und bleibt ein Hund und trägt Waffen im Maul. Oft habe ich den Eindruck, dass jedes Kind von seiner Natur her Tiere - ob nun Hunde, Katzen, Kaninchen, Chinchillas, Meerschweinchen, Hamster, Pferde - liebt. Das Strahlen von Kinderaugen, wenn sie meinen Hundewicht sehen berührt mich immer wieder!
Ergänzung, Kurze Exkurse aus DOGS Magazin von Katharina Jakob
Vorwort in eigener Sache: Da wir mit der Übernahme eines Tieres eine große Verantwortung über einige Jahre übernehmen, muss diese Entscheidung sorgfältig gemeinsam überlegt sein.
<Hunde erfüllen Bedürfnisse und Wünsche, die für die Entwicklung der Kinder unerlässlich sind, fasst der emeritierte Psychologieprofessor Reinhold Bergler aus Bonn die Ergebnisse seiner Forschungen zusammen: Seit den 1980er Jahren hat er zahlreiche Untersuchungen zum Thema "Kinder und Heimtiere" gemacht. Und er fügt warnend hinzu: "Nicht nur alte Menschen, auch Kinder leiden vielfach unter Einsamkeit." In seinem Buch "Heimtiere, Gesundheit und Lebensqualität" stellt Bergler Studien vor, in denen Kinder befragt wurden, was sie am meisten an ihrem Hund schätzen. Fast alle, 95 Prozent, antworteten: "Mit meinem Hund habe ich immer viele schöne und auch lustige Erlebnisse." Und: "Es macht mir viel Spaß, mit meinem Hund zu spielen." Drei Viertel sagten: "Wenn mein Hund bei mir ist, fühle ich mich sicher und habe keine Angst." Laut Bergler verhindern Hunde Langeweile bei Kindern, stimulieren sie zu kindgemäßen Aktivitäten wie im Freien spielen, die Natur erforschen, mit anderen Kindern herumtoben.
Unumstritten: Hunde fördern die Entwicklung von Kindern positiv
In einer anderen Untersuchung kommt der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal zu dem Schluss, "dass das Aufwachsen mit Hunden sehr wichtig für Kinder ist. Das zeigen unsere Daten. Es ist empathiefördernd und macht aus ihnen sozialkompetente Erwachsene, und zwar in einem Ausmaß, wie es Geschwister nicht leisten können." Sein Fazit: "Die Zahlen sind so deutlich, dass man nach amerikanischem Recht seine Eltern auf soziale Deprivation verklagen könnte, wenn sie einem zugemutet haben, ohne Hunde aufzuwachsen."