Es finden sich so einige Gemeinsamkeiten zwischen Katze und Mensch. Beispielsweise sind Katzen wie wir Menschen rasch besorgt und schätzen Veränderungen wenig. Das Ressourcenangebot muss immer reichlich sein und ihr Sicherheitsbedürfnis gerät rasch in Schieflage. Parallelen finden sich in ihren sehr unterschiedlichen Bedürfnissen nach Nähe und Distanz. Einiges können wir von Katzen lernen. So lassen sie sich beispielsweise nicht verbiegen und sind immer authentisch.
Zudem vermögen Katzen manchmal von uns und für uns Krankheiten zu übernehmen und oder sie machen uns auf eine Erkrankung aufmerksam. Kranke Menschen haben sehr häufig auch leidende Tiere. Umgekehrt weist nicht jede erkrankte Mieze automatisch auf einen ebenfalls kranken Tierhalter hin. Sehr wohl kann sich aber in seinem näheren Umfeld wie etwa in der Familie eine schwere Erkrankung versteckt halten. Zudem kann die Erkrankung unserer Samtpfote ein simpler Hinweis auf unsere belastenden, ungesunden und im wahrsten Sinne des Wortes krankmachenden Lebensumstände sein. Natürlich können sie uns auch „nur“ auf unsere emotionale Schieflage hinweisen, die wir brav zu verdrängen suchen. Voraussetzung ist immer eine enge Bindung zwischen dem Stubentiger und seinem Menschen. Ebenso kann es sein, dass es um das Thema geht, wie wir mit Krankheit und Tod umzugehen pflegen. Vermutlich bedarf diese Thematik in unserem Denken und Fühlen einer dringenden Reform. Stehen wir etwa einer Krebserkrankung mit Ablehnung oder gar unbewusster Angst gegenüber, könnten wir eventuell plötzlich eine Allergie auf die an Krebs erkrankte Katze entwickeln. Natürlich kann ein allergischer Schub ebenso durch Stress ausgelöst werden. Manchmal greift auch die Psychosomatik direkt von uns Menschen auf unsere Stubentiger über. Dort und da leiden Mensch und Katze an eben den gleichen Symptomen. Allerdings spielen immer viele Faktoren zusammen und zudem bringen auch unsere Stubentiger ihre ureigenste Geschichte sowie gewisse Dispositionen mit. Aufgrund der großen individuellen Bandbreite, ist immer jede Situation als absoluter Einzelfall zu betrachten.
„Wir dürfen immer wieder einen Blick hinter die Kulissen wagen und die Perspektive wechseln.
Denn, nichts scheint so wie es ist oder nichts ist so wie es scheint.“
Mit anderen Worten weisen uns die lieben Miezen nur zu oft darauf hin, wo wir unseren Blick hinwenden dürfen. Was wir uns anschauen sollen. Man könnte auch sagen, sie übernehmen den Part eines „Hinweisschildes“. Wir alle haben unsere Themen und unsere Samtpfoten helfen uns diese zu erkennen. Nicht nur das, sie nehmen uns mit all diesen kleineren oder größeren Geschichten immer bedingungslos an wie wir sind. Ein anderes Wort wäre Liebe, so empfinde ich das. Über unsere Samtpfoten können wir unsere eigenen Gefühle zulassen, auch wenn diese einmal nicht so wunderbar sind. Sich selbst zu spüren kann sehr heilsam sein und in solch Prozessen fungieren unsere Stubentiger nur zu oft als wahre Herzöffner und Seelentröster. Wir brauchen ihnen nichts zu erklären und dürfen ihnen gleichzeitig alles erzählen. Unsere stillsten Geheimnisse, Ängste und Sorgen sind bei ihnen in den allerbesten Pfoten.
Manche Samtpfoten agieren schlicht als unsere Wegbegleiter. Insbesondere wenn wir ansonsten alleine durch das Leben wandern, kann dies unglaublich stärkend wie beruhigend wirken. In jedem Fall schenkt uns jede einzelne Mieze viele freudvolle Glücksmomente. Sie motivieren uns wunderbar unser Sein zu genießen, uns fröhlich zu fühlen und herzhaft zu lachen. Ist es nicht immer wieder herzerfrischend, wenn unsere Stubentiger voller Lebensfreude durch das Haus tollen oder sich „Streiche“ einfallen lassen? Tiere und Kinder verfügen noch über die Fähigkeit ohne besonderen Grund spontan und fröhlich ganz im Hier und Jetzt zu sein. Wir haben die Chance von beiden zu lernen.
In diesem Zusammenhang, dass uns Katzen in vielen Bereichen den Weg weisen und uns auf wichtige Themen oder Muster in uns hinweisen, die es zu betrachten sowie anzunehmen, zu lösen und loszulassen gilt, ist die Verbindung zu dem jeweils erkrankten Organ interessant. Hier am Beispiel der Leber, das ich als ein äußerst dankbares und faszinierendes Organ schätze. Sie stellt die Frage in den Raum: „Wie gehe ich mit meinem Leben um". Die Leber ist aber auch Sitz für Zorn und Wut. Des weiteren werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) emotionale Aktivitäten bestimmten Organen zugeordnet. In diesem Sinne wird Freude dem Herzen, Ärger sowie Wut, Zorn und Hass der Leber, Nachdenklichkeit der Milz, Besorgtheit sowie Trauer der Lunge und Angst sowie Schrecken und Panik den Nieren zugesprochen. Folglich schwächen bis schädigen Wut, Ärger, Zorn und Hass unsere Leber.
Kurz möchte ich Bruce Lipton in seinem Buch „Die intelligente Zelle“ zitieren. "Zellen sind keine Autisten", sagt Lipton, "sie reagieren auf die Umwelt."
Interessant ist unter anderem seine Erkenntnis, dass nur 5 % unseres Tuns sowie unserer Entscheidungen willentlich von unserem Bewusstsein gesteuert werden. Die restlichen 95 % unserer Anschauungen und Glaubenssätzen sind unbewusst. Nach Bruce Lipton wurden sie bereits in den ersten sechs Lebensjahren programmiert. Das muss keineswegs so bleiben. Es liegt an uns und in uns Veränderungen herbei zu führen. Leben ist Bewegung. Unsere Vierbeiner unterstützen uns auf unserem Pfad der Selbsterkenntnis.