Montag, 18 November 2019 15:19

    Kind und Haustier

    geschrieben von

    beste freundeDas Thema Kind und Haustier liegt mir sehr am Herzen. Wenn Hunde oder Katzen ohne Kinder aufwuchsen, keine Sozialisation auf Kinder erfuhren, kann es im Erwachsenenalter Probleme mit Kindern haben. Kinder wirken insbesondere auf Hunde und Katzen rasch unberechenbar und verursachen nicht selten Emotionen der Angst oder zumindest Stress. Auch hier ist viel Geduld für die Erziehung  und im Verhaltenstraining durch den erwachsenen Tierhalter gefordert. Das Tier ist ein Tier und wird sich immer wie ein Tier verhalten! Kleinkind und Hund dürfen wir Erwachsenen NIE unbeaufsichtigt lassen!! Der BESTE Hund ist und bleibt ein Hund und trägt Waffen im Maul. Oft habe ich den Eindruck, dass jedes Kind von seiner Natur her Tiere - ob nun Hunde, Katzen, Kaninchen, Chinchillas, Meerschweinchen, Hamster, Pferde - liebt. Das Strahlen von Kinderaugen, wenn sie meinen Hundewicht sehen berührt mich immer wieder!

    Ergänzung, Kurze Exkurse aus DOGS Magazin von Katharina Jakob

    Vorwort in eigener Sache: Da wir mit der Übernahme eines Tieres eine große Verantwortung über einige Jahre übernehmen, muss diese Entscheidung sorgfältig gemeinsam überlegt sein.

    <Hunde erfüllen Bedürfnisse und Wünsche, die für die Entwicklung der Kinder unerlässlich sind, fasst der emeritierte Psychologieprofessor Reinhold Bergler aus Bonn die Ergebnisse seiner Forschungen zusammen: Seit den 1980er Jahren hat er zahlreiche Untersuchungen zum Thema "Kinder und Heimtiere" gemacht. Und er fügt warnend hinzu: "Nicht nur alte Menschen, auch Kinder leiden vielfach unter Einsamkeit." In seinem Buch "Heimtiere, Gesundheit und Lebensqualität" stellt Bergler Studien vor, in denen Kinder befragt wurden, was sie am meisten an ihrem Hund schätzen. Fast alle, 95 Prozent, antworteten: "Mit meinem Hund habe ich immer viele schöne und auch lustige Erlebnisse." Und: "Es macht mir viel Spaß, mit meinem Hund zu spielen." Drei Viertel sagten: "Wenn mein Hund bei mir ist, fühle ich mich sicher und habe keine Angst." Laut Bergler verhindern Hunde Langeweile bei Kindern, stimulieren sie zu kindgemäßen Aktivitäten wie im Freien spielen, die Natur erforschen, mit anderen Kindern herumtoben.

    Unumstritten: Hunde fördern die Entwicklung von Kindern positiv
    In einer anderen Untersuchung kommt der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal zu dem Schluss, "dass das Aufwachsen mit Hunden sehr wichtig für Kinder ist. Das zeigen unsere Daten. Es ist empathiefördernd und macht aus ihnen sozialkompetente Erwachsene, und zwar in einem Ausmaß, wie es Geschwister nicht leisten können." Sein Fazit: "Die Zahlen sind so deutlich, dass man nach amerikanischem Recht seine Eltern auf soziale Deprivation verklagen könnte, wenn sie einem zugemutet haben, ohne Hunde aufzuwachsen."

    Anhand von Speichelproben und anderen Messdaten haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass Hunde den Stresspegel bei Kindern senken können - vor allem bei denen, die ihr Vertrauen in Erwachsene verloren haben:

    Helfen Hunde dabei, alte Wunden zu heilen?
    Um zu verstehen, was dies für die praktische Arbeit mit traumatisierten Kindern bedeutet, muss man wissen, wie die Psychologie menschliche Bindungen definiert. Sie teilt soziale Beziehungen ein in "sicher", "unsicher" und "hochunsicher gebunden". Sicher gebunden ist beispielsweise ein Kind, das von seinen Eltern in den Arm genommen wird, wenn es weint oder Angst hat. Es lernt bereits in frühen Jahren fürs Leben, dass es mit seinen Sorgen ernst genommen wird, dass man ihm helfen will. Bei einem unsicher gebundenen Kind ist das anders: Da weisen die Eltern ihr Kind ab und überlassen es sich selbst. Ein hochunsicher gebundenes Kind schließlich hat Eltern, die ihm Gewalt antun, es misshandeln oder missbrauchen. Die engsten Bezugspersonen werden selbst zum Auslöser von Angst.

    Nun hängen aber Stress und Bindung nach Auffassung von Henri Julius, dem Psychologen und Mitinitiator der Studie, eng zusammen. Da wir alle nun mal hochsoziale Wesen sind, so der Rostocker Wissenschaftler, können wir jeglichen Stress, der aus unserem Zusammenleben erwächst, nur reduzieren, wenn wir miteinander in engen Kontakt treten, uns in den Arm nehmen, umeinander kümmern. Unsicher gebundene Kinder haben diesen Trost nicht, von daher bleiben ihnen nur eingeschränkte Möglichkeiten, mit Stress umzugehen. Meist behelfen sie sich mit Ablenkung.

    Hochunsicher gebundenen Kindern fehlt sogar das, sie kennen keine probaten Strategien der Stressbewältigung. Verschlimmernd kommt hinzu, dass die im Elternhaus erlernten Bindungsmodelle auf andere Beziehungen übertragen werden. "Ein Kind, das unsicher gebunden ist", sagt Julius, "rechnet auch bei seinem Lehrer mit Zurückweisung. Ein Kind, das hochunsicher gebunden ist, wird davon ausgehen, dass es von seinem Lehrer ebenfalls geschlagen, vernachlässigt oder missbraucht wird. Kinder erwarten von ihren neuen Bezugsfiguren immer das, was schon die alten Bezugsfiguren getan haben." Das ist der Grund, warum Therapeuten, Lehrer oder andere Personen, die sich einem solchen Kind nähern möchten, nur unter allergrößter Mühe Zugang zu ihm finden können.

    Offenbar gelingt Hunden, was den Menschen versagt bleibt. Überraschenderweise, und das ist ein zentrales Ergebnis der D.A.CH.-Studie, findet der Hund eine Tür. Denn "diese Beziehungsmuster, die die Kinder haben", sagt Julius, "werden zwar auf andere erwachsene Bezugsfiguren übertragen, aber nicht auf Hunde. Das ist das Faszinierende." Hunde können demnach Bindungspartner für Kinder werden und in dieser Rolle wichtige Funktionen erfüllen. "Eine der wichtigsten Bindungsfunktionen", sagt der Psychologe, "ist die Stressreduktion.">   (www.dogs-magazin.de)

    Gelesen 443 mal Letzte Änderung am Montag, 18 November 2019 16:46
    Mehr in dieser Kategorie: Stress - ein kurzer Abriss »
    © 2024 Elke Söllner. All Rights Reserved.