- Einfrieren ist häufig bei "Ressourcenverteidigung" (Ressourcen wie Futter, bevorzugte Liegeplätze, Spielzeug, Mensch) als erste Stufe des Drohverhaltens zu beobachten.
- Knurren. Knurren ist nicht gleich Knurren, aber immer noch besser als rasches Zubeissen.
- Hochziehen der Lefzen oder sogenanntes Fletschen der Zähne mit Runzeln des Nasenrückens: Je unsicherer, ängstlicher der Hund, desto mehr seiner Zähne = Waffen wird er zeigen. Zurückgezogene Maulwinkel sind kennzeichnend. Das Maul kann weit geöffnet werden. Insbesondere wenn Flucht nicht möglich ist gilt das Motto: "Angriff ist die beste Verteidigung". Je selbstischerer der Hund, desto weniger Waffen = Zähne muss er präsentieren. Daher sind die Maulwinkel auch rund und kurz. Auch hier gilt Vorsicht walten lassen.
- Schnappen: Dies ist ein Biss in die Luft, bei dem der Hund absichtlich nicht verletzt.
- Eventuelles Vorspringen in Verbindung mit Knurren, Schnappen... ist möglich.
- Bellen als Warnung lernte der Hund im Zusammenleben mit dem Menschen. Manchmal wedelt der Hund zeitgleich mit dem Schwanz und dies macht seine Ambivalenz deutlich. Häufig ist diese Warnung bei unsicheren und eher ängstlichen Hunden zu beobachten. Das Ziel ist, die Distanz zum Auslöser zu vergrößern. Eine diplomatische Form der Kommunikation aus Hundesicht.Die Angstkomponente ist zumeist größer als die Aggressionskomponente. Vorausgesetzt, der Hund wird nicht in die Enge getrieben. Dann folgt Selbstverteidiung.
3) Beissen, wenn alles nichts half! Die Heftigkeit kann sehr unterschiedlich ausfallen: Wie hoch ist die Motivation? Wie sehen die Erfahrungswerte aus? Hat sich der Hund in der Vergangenheit bereits „durchgebissen“, also Erfolg mit seinem Verhalten gehabt? Hunde sind Raubtiere, tragen Waffen im Maul und können beissen. Kein Hund beisst ohne Grund. Selbstverteidigendes Verhalten ist ein häufiger Grund.
TIPP: Einem fremden Hund besser nicht direkt in die Augen blicken oder gar anstarren! In der Hundekommunikation kann dies einer Provokation gleichkommen und ist häufig mit aggressiven Absichten verbunden - Drohfixieren. Eine deutliche Spannung im Hund ist zu beobachten. Einen unsicheren, ängstlichen Hund kann Anstarren noch mehr verunsichern und zu einem aggressiven Gegenschlag (defensiv aggressives Verhalten) verführen. Nicht jeder Hund mag es angefasst zu werden. Auch sie haben eine Individualdistanz. Selbst wenn der Hund gut sozialisiert ist, mag er Umarmungen und Kopfgetätschle nicht besonders. Er lernte es zu tolerieren und nicht mehr als bedrohlich wahrzunehmen.
Exkurs: Beruhigungssignale und Übersprungshandlungen zeigen Hunde auch, wenn sie sich in der augenblicklichen Situation nicht wohl fühlen. Gesamtzusammenhang betrachten!
Schon einmal bei ihrem Hund beobachtet? Nach einer stressvollen oder unangenehmen Situation schütteln sich Hunde gerne im wahrsten Sinne des Wortes den Stress befreiend aus ihrem Pelz. Splitten: ein dritter Hund trennt zwei Hunde, indem er sich dazwischen "drängt". Wir können uns dies bei heiklen Hundebegegnungen zu Nutze machen. Ausstrecken der Vorderläufe mit gesenktem Oberkörper ist nicht unbedingt nur Strecken, sondern kann auch die neutrale offene Stimmung für das was jetzt kommen mag anzeigen.
Stichworte weiterer Themen: Ressourcenverteidigung, Selbstkontrolle, Frustrationstoleranz, Knurrschwelle, Schnappschwelle, Beissschwelle, Verhaltensunterbrechung